Nochmals Brasilien

Den brasilianischen September könnt ihr euch ungefähr wie den deutschen April vorstellen. Der september, der September, der macht was er will. Es ist nicht warm genug, die Strandtage sind selten, es regnet. Aber ich sehe das Glas lieber halb voll als halb leer: Ich konnte Tante Larissas Geburtstagsparty und die meiner Cousine Maria Clara mitnehmen.

Mama hat uns diesmal erlaubt, Männerurlaub zu machen, so bin ich also mit Papa allein zur brasilianischen Familie gereist. Für die, die diesen Blog erst jetzt abonniert haben und die gar nicht wissen, wie mein Alltag in Brasilien so aussieht, und für die, die das noch einmal auffrischen wollen, hier mein alltägliches Brasilien:

Strandtage waren wetterbedingt weniger als erhofft. Aber sobald die Sonne sich nur annähernd am Himmel zeigte und die Temperaturen auf über 20 Grad anstiegen, rannte ich los an den Strand – und habe auf das Wetter mit einem Eis angestoßen.

Strandzeit ist Eiszeit

Aber Eis alleine macht noch keinen Strandtag aus. Natürlich muss man auch ins kühle Nass springen, Kleckerburgen bauen und wie verrückt rumtoben. Und da Papa an europäische „Wärme“ gewöhnt ist, lies er es sich nicht nehmen, mich auch bei den Temperaturen ins Wasser zu begleiten.

Und auch an Nicht-Strandtagen hatten wir Strandtage – an denen der Sonnenstuhl durch die Bank und das Eis durch einen Maiskolben ersetzt wurden.

Und wenn das Wetter nicht mal dafür geeignet waren, haben wir uns kulturell umgesehen. Santos hat nämlich noch mehr zu bieten als nur Strand: Museen, Ausstellungen, …

Und wo wir schon beim Thema Kunst und Kultur sind; es gab auch diverse Theatervorstellungen bei Vovó Zuhause – immer mit mir als Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur – frei inspiriert von Til Schweiger. Einmal war ich mit Papa sogar beim Zirkuskurs. Da war ich eher schüchtern unterwegs. Besonders nachdem ich es bei einem Purzelbaum ein bisschen übertrieben habe, wollte ich es lieber ruhig angehen lassen.

Besonders wenn der Regen nicht nachlassen wollte, machten wir es uns zuhause gemütlich. Dandara (auf dem Bild rechts) spielte immer gern mit mir und zeigte mir tolle Sachen, die ich von ihr lernen konnte.

Oder wir machten die Shoppingcenter der Region unsicher. Und – wer hätte es gedacht – im Shoppingcenter kann man auch beim Regen Eis essen, denn man merkt gar nicht, wie das Wetter draußen ist. Toll.

Auf Larissas Geburtstag fällt jedes Jahr auch das Süßigkeitenfest „Dia de São Cosme e Damião“. Das könnt ihr euch ungefähr wie Halloween vorstellen: Kinder werden mit Tonnen von Süßigkeiten überschüttet. Ich nehme an, dasses davon kein Foto gibt, um Mama nicht zu beunruhigen. Auf Maria Claras Geburtstagfeier gab es dann zum Ausgleich kalorienarme Sahnetorte.

Ich habe mich auch sehr über das Treffen mit Tati – oder Tatia, wie ich sie lieber nenne – gefreut. Sie hat auch eine Katze, aber eine viel liebere als Zola. Sogar Papa hat es an ihrer Seite ohne Schweißausbrüche ausgehalten.

Ein Dauerthema während dieser Brasilienreise war unsere nächste Brasilienreise. Beim nächsten Mal darf ich meinem Primo Ole alles zeigen, was Brasilien so für mich ausmacht. Endlich werden Franzi, Christoph und Ole mal kennenlernen, was ein Pastel ist und wie gut das mit Caldo de Cana schmeckt. Ole und Franzi pauken auch schon fleißig Portugiesischvokabeln. Und damit auch die brasilianische Familie einen Schritt auf die interkulturelle Verständigung zugeht, bin ich in Mamas Fußstapfen getreten und habe mich als Deutschlehrer ausgegeben. Stunde 1: Überlebenswichtige Vokabeln für Larissa

Auch wenn das nicht die längste Brasilienreise war, hatte ich schon ein bisschen Heimweh. Am meisten fehlte mir meine Briobahn, mein Schlagzeug und Mama. Auch wenn ich sehr sehr gern in Brasilien und bei meiner brasilianischen Familie bin, habe ich die meiste Zeit ungefähr so verbracht:

An Paas Rockzipfel

Und dann konnte ich endlich wieder an Mamas Hosenbein hängen

Briobahn und Mam – tolle Kombo

Die Fotos verdanke ich Juju, die leider immer hinter und nie vor der Kamera war und deswegen gar nicht in diesem Post auftaucht.

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Ein Kommentar

  1. Christoph
    November 21
    Antworten

    Hallo Otto. Schön was du so erlebt hast. Vielleicht brauchst du auf am anderen Ende der Welt eine Brio-Bahn 😉
    Wir freuen uns auf jeden Fall auch mal deine brasilianische Heimat kennen zu lernen.
    Tchau

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